Südbadenliga Männer 
TuS-Orkan fegt über den HGW
Daniel Heppner (l.) erzielte vier Tore gegen den HGW Hofweier. Bildquelle Stephan Hund

Südbadenliga-Meister Schutterwald schickt den indisponierten Nachbarn Hofweier mit einer 44:21-Klatsche nach Hause. Gäste auf Abstiegsplatz. Lukas Schade am Knie verletzt.

Die Konstellation vor dem Derby-Klassiker zwischen dem TuS Schutterwald und dem HGW Hofweier war selten so klar wie am Samstag. Dass der Leistungsunterschied zwischen dem Meister und dem Abstiegskandidaten am Ende aber so krass ausfallen würde, machte vor allem im Gäste-Lager sprachlos. 44:21 fegten die Gastgeber wie ein Orkan über den Nachbarn hinweg, schon zur Pause war beim 23:8 ein Spielstand für die Geschichtsbücher notiert worden.

,,Dieses Spiel war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Die Mannschaft nimmt jeden Gegner ernst und zieht ihr Spiel durch", freute sich TuS-Coach Markus Lais, dass sein Team weiterhin Vollgas gibt. Zum Leidwesen des HGW Hofweier, der am Samstag keine Geschenke erwarten durfte und sich nun ernsthaft mit dem Abstieg befassen muss.

Durch den Sieg der SG Scutro am Sonntag in Sinzheim rutschte der HGW Hofweier auf einen direkten Abstiegsplatz und kann damit den Klassenerhalt im Saisonfinale am Samstag in der Hohberghalle gegen den BSV Phönix Sinzheim aus eigener Kraft nicht mehr schaffen.

Die Enttäuschung war HGW-Coach Timo Spraul am Samstag in der Mörburghalle deutlich anzusehen. ,,Wir wollten nicht überhastet werfen, Schutterwald ins Zeitspiel bringen. Nichts davon haben wir umgesetzt", kritisierte Spraul und fasste die desaströse Vorstellung in zwei Worten zusammen: ,,Disziplinlos, geduldlos."
Wohl eine Schlüsselszene ereignete sich schon nach 7:25 Minuten. Lukas Schade war das Knie weggegangen, sich vor Schmerzen krümmend lag er am Boden. ,,Lukas ist hart im Nehmen. Mir war gleich klar, dass es schlimmer ist", sagte HGW-Bankcoach Reiner Volk. Schade, emotionaler Leader in Angriff und Abwehr, konnte nicht mehr eingesetzt werden. Eine Diagnose steht noch aus, aber der Mann, der schon zwei Kreuzbandrisse hatte, muss erneut eine schwer Knieverletzung befürchten.

Nach dieser Szene beim Spielstand von 4:2 für den TuS lief beim HGW Hofweier jedenfalls gar nichts mehr. Gegen die bärenstarke Schutterwälder war kaum ein Durchkommen. Falls doch, griff sich TuS-Torwart Leon Sieck die Bälle - notfalls auch mit einer Hand. Nach 16 Minuten hieß es bereits 13:2 für die Schutterwälder, die mit ihrem gnadenlosen Tempospiel jeden Fehler des Gegners ausnutzten. 20:7 hieß es nach 26 Minuten, 23:8 zur Pause.

In Durchgang zwei agierte die TuS-Abwehr dann verständlicherweise nicht mehr ganz so konzentriert, bot im Angriff aber immer wieder schön herausgespielte Tore. Hofweier kam durch Einzelaktionen, vornehmlich von David Knezovic und Adrian Volk, zu einem Tor, doch der Leistungsunterschied war nach wie vor gewaltig. Bei Hofweier lief überhaupt nichts zusammen, fast 30 vergebene Torwürfe, zudem ein Dutzend Fehlpässe und gerade mal fünf gehaltende Bälle der eigenen Torleute zeigten auf, dass die Mannschaft derzeit leistungsmäßig und wohl auch mental nicht auf der Höhe ist. ,,Heute haben wir noch mal eine Klasse schlechter gespielt als zuletzt", sagte Spraul ehrlich, ,,Schutterwald war uns in allen Belangen überlegen".

Der Ausfall von Schade trifft die Mannschaft vor dem Saisonfinale gegen Sinzheim hart. ,,Er ist einer, der in schwierigen Situationen den Laden zusammenhält", so Spraul und warnt: ,,Wenn wir so auftreten wie heute, haben wir keine Chance."

Die Hofweierer Sorgen kennt man in Schutterwald in dieser Saison nicht. Vor dem Spiel gab es die Meisterehrung durch Verbandspräsident Alexander Klinkner, danach wurde auch meisterlich aufgespielt. ,,Wir sind extrem stolz, wie die Mannschaft diese Saison durchzieht. Die Jungs wollen, und das kumuliert dann in einem 23-Tore-Erfolg wie heute", erklärte der Freiburger Lais, der sich nun auf sein ganz persönliches Derby im Saisonfinale am Samstag bei der HU Freiburg freut.

Schutterwald - Hofweier 44:21 (23:8)

Schutterwald: Wegner (ab 31.), Sieck (bis 30.); T. Heuberger 2, Langenbacher 4, Doll, Heppner 4, K. Heuberger 4, Fahner 4, Seigel 1, Herzog 7/2, Silberer 7, Fleig, Harter 9/2, Strosack 2.
Hofweier: Lir (ab 31.) 1, Wußler (bis 30.); Einloth 3, Mattes 1, Monschein, Neff 1, Lienhart 2, Volk 4, Schade, Rudolf 1, Häß, Funk 1, Knezovic 7/4.